Skip to main content

Aktuelles

Neue Wege des Natur-Erlebens im Ahlenmoor Eröffnet!

Endlich war es soweit - am 17. Mai konnte das Projekt "Neue Wege des Natur-Erlebens im Ahlenmoor" eröffnet werden.

ahlenmoor logoDas Projekt "Neue Wege des Natur-Erlebens im Ahlenmoor" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven, der Stadt Geestland, des Landkreises Cuxhaven und der Samtgemeinde Land Hadeln.

Geleitet und fachlich gesteuert wurde das Projekt von Frau Dr. Angela Pannek (Naturschutzstiftung Landkreis Cuxhaven), unterstützt durch Herrn Ludwig Augenthaler (Stadt Geestland) bei der Bauumsetzung / Planung sowie Frau Karin Fäcke (Samtgemeinde Land Hadeln / MoorIZ ) in Sachen Ahlenmoor & Tourismus.

Gefördert wurde das Vorhaben durch die Europäische Union (Programm "Landschaftswerte", ZW6-8510480) und die Metropolregion Hamburg (ArL LG 19-20121/051-3326) und finanziell unterstützt durch die Stadt Geestland, das Land Hadeln, den Landkreis Cuxhaven und den Förderverein Ahlenmoor und hatte ein Finanzvolumen von 2.750.000 € netto.

Das vorrangige Ziel des Projektes war es, moderne, nachhaltige und klimaschonende Formen des Natur-Erlebens zu schaffen. Dabei wurde das Ahlenmoor ganzheitlich betrachtet und die Natur für möglichst viele Menschen erlebbar gemacht. Dazu gehören qualitativ hochwertige Kleininfrastrukturen zur Besucherlenkung und Besucherinformation genauso wie die Schaffung barrierearmer Angebote.

Innerhalb von zwei Jahren wurde so einiges auf die Beine gestellt. Dies war nur durch die gute Zusammenarbeit und hohe Einsatzbereitschaft aller Akteure möglich, denen wir auf diesem Wege nocheinmal herzlichst danken möchten!

Die einzelnen Teilprojekte möchten wir hier nun vorstellen:


Moorerlebnispfad / Wege am Löh

Nach einer gut einjährigen Planungsphase zusammen mit dem Büro Bauplanung Nord (BPN) aus Oldenburg fand der bauliche Auftakt des Projektes Anfang Dezember 2022 am Moorerlebnispfad in Flögeln statt. Die Baumaßnahmen des Steges standen federführend unter der Firma Erich Meyer Tiefbau aus Flögeln, unterstützt von der Deutschen Fundamentbaugesellschaft (Schraubfundamente), der Firma Lafrenz GmbH aus Neuenwalde (Stegbau) und der Firma Hildebrandt aus Armstorf (Stahlbau).

In den letzten 5 Monaten wurden durch die Zusammenarbeit dieser Firmen die alten Steganlagen abgebrochen, gut 4.000 Bohrpfähle bis zu 14m tief in den Torf geschraubt, Tonnenweise Stahl verbaut und tausende Schrauben in die über 4.500 Bohlenbretter geschraubt. So wurde nicht nur der Steg komplett neu gebaut, sondern dieser wurde barrierearm ausgestaltet (breitere Laufflächen und Radabweiser), so dass mehr Menschen den Weg nutzen und das Moor erleben können. Es wurde zudem darauf geachtet, Bohlen zu wählen, welche auch bei Nässe einen hohen Grad an Rutschfestigkeit haben. Auch die Steigungen der Bohlenwege wurden verringert. Der Bau war keine leichte Aufgabe in dem nassen Moorgebiet, aber das Ergebnis ist sicherlich etwas Besonderes!

Überwacht und begleitet wurden die Bauarbeiten durch das Team der BPN (Herr Claußen, Frau Manthey und Frau Wolters) sowie Herrn Augenthaler (Stadt Geestland) und Frau Dr. Pannek (Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven).

Das didaktische Konzept wurde in Zusammenarbeit von der Naturschutzstiftung (Frau Pannek, Frau Volland), dem MoorIZ (Frau Fäcke) und Cuxland-Tourismus (Frau John-von-Zydowitz) unter Federführung des Büros BTE Tourismus- und Regionalberatung ebenfalls überarbeitet. Neu gestaltete Informationsangebote inklusive Kinderfragen und Anregungen zum aktiven Erleben der Natur entlang des Moores sind am Pfad zu finden. Dabei wird z.B. erklärt, wie alt man wäre, wenn man ein Hochmoor wäre oder warum Forschende im Sommer kleinen blauen Faltern nachjagen.

Auf dem neuen Steg sind Führungen durch die Naturschutzstiftung geplant. Bei interesse an kostenpflichtigen Führungen bitten wir um Kontaktaufnahme unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder unter 04721 66 2340.

Am Löh (auf der gegenüberliegenden Seite der K5 am Halemer/Dahlemer See) wurden ebenfalls zwei Bohlenstege neugestaltet und sind nun Teil der neuen Wanderwege „Ründ um dat Ahlenmoor“ und „De Schöne un dat Moor“.

Bohlenweg 1   De schone un dat moor


Waldpad

Eine familienfreundliche Besonderheit stellt nun auch der Waldpad dar, welcher direkt am MoorIZ startet. Während es bisher schwierig war, den Eingang zu den Waldwegen zu finden, steht nun eine Infostele am Eingang. Zudem weisen neue Wegweiser den 2,3 km langen Weg. Als „Bruder“ des Moorpads wurde der Weg mit 6 Infotafeln ausgestattet.

Waldpad Sonne  Waldpad Stele

Die „Spechtstation“ mit begehbare Spechthöhle ist die Besonderheiten des Pfades. Diese konnte in Zusammenarbeit mit Frank Hüsing und seiner Guten Waldstiftung sowie dem Förderverein Ahlenmoor realisiert werden. Hier gab es finanzielle Unterstützung von den Rotariern Land Hadeln, den Lions Land Hadeln sowie dem Natur-Netz-Niedersachsen.

Für Familien gibt es zudem die Möglichkeit, einen neugestalteten Entdeckerrucksack am Infotresen des MoorIZ auszuleihen.

Waldpadrucksack

 
Wanderwege und Aussichtstürme

Zusätzlich zu den baulichen Erneuerungen wurden sämtliche Wanderwege genau unter die Lupe genommen. Entstanden sind neue Wanderwege wie „Op de olen Weeg“ aber auch alt bekannte Wege wurden unter neuen Namen wieder auferlebt, so wie die „Rund üm dat Ahlenmoor“, welche die Besucher um die beiden Moorseen Dahlemer und Halemer See führt. Insgesamt wurden 8 Wege mit individuellen Markierungszeichen ausgestattet, so dass ein müheloses wandern in einem mehr als 60km langen Wandernetz durch das Ahlenmoor garantiert wird.

Wanderwegweiser Pfahl  Wanderwegweiser radschild

Mehr Informationen sowie Routen der Wege sind auf den entsprechenden Wanderwegstafeln zu finden, die im Gebiet verteilt aufgestellt wurden oder im Internet unter www.cuxland.de in der Rubrik „Mystisches Moor“ abrufbar. Ein Flyer zu den Routen ist im MoorIZ zu bekommen. Digital können die Routen zudem über die Outdooractive-App auf das Handy geladen werden. Die digitale Aufarbeitung der Routen wurde dabei vom Team von Cuxland-Tourismus übernommen.

Wanderinfotafel neutral 18 2 23
 
Auch die in die Jahre gekommene Beschilderung der vier Aussichtstürme wurde auf den neusten Stand gebracht – neue Informationstafeln informieren über die Besonderheiten, die am jeweiligen Turm erlebt werden können. So gibt es an jedem Turm eine Vogeltafel sowie fachliche Informationen rund um die Tiere und Natur des Ahlenmoores. Auch eine Tafel mit dem Standort und den Wanderwegen ist an jedem Turm zu finden.
 
Erste Turmtafeln stehen   Wndertafel an turm
 
E-Lok

Im Zuge dieses Projektes sind wir besonders stolz, neue Weichen im Moorbahnbetrieb stellen zu können. So freuen wir uns, dass demnächst die erste und einzige (uns bekannte) Moorbahn, welche mit E-Antrieb fährt, im Ahlenmoor unterwegs sein wird.

Für die Planung und Ausgestaltung haben Frau Pannek und Frau Fäcke sich fachliche Unterstützung von Herrn Paeßens von der Firma Trechnology aus Buxtehude geholt. Zusammen wurden die speziellen Anforderungen, die eine Lok im Moor erfüllen muss, zusammengestellt.

Mit der Firma Bräutigam (Herr Bräutigam, Herr Sahin) wurden dann kreative Köpfe gefunden, die sich der Herausforderung gestellt haben, eine ihrer Grubenbahnen für den Betreib im Moor umzubauen. Hierzu wurden alle nicht benötigten Verkleidungen abgebaut, um das Gewicht der Lok zu reduzieren. Außerdem wurde der Antrieb auf E-Mobilität umgebaut. Hierbei wurden die Batterien so gewählt, dass die Lok problemlos in den Betrieb integriert werden kann. Auch einige andere Details mussten gut durchdacht und für den Betrieb im Moor umgerüstet werden.

Um den Betrieb vor Ort kennen zu lernen und ein passendes Produkt entwickeln zu können, waren Herr Bräutigam und Herr Sahin auch vor Ort um sich ein Bild zu machen. Hier haben Sie mit Interesse die alten Loks angesehen

15.05.2023 Hr. Sahin Hr. Bräutigam

Geplant war, die E-Lok am heutigen Eröffnungstag vorzustellen. Leider ist bei der dynamischen Betriebsprüfung ein technischer Fehler aufgetreten:
Fahrwerksgetriebe drehen normalerweise mit 1.500 U/min, die modernen Elektromotoren können jedoch Drehzahlen von bis zu 10.000 U/min erreichen. Um das Getriebe zu schützen, wurde die Drehzahl auf die erforderlichen 1.500 U/min programmiert. Während des dynamischen Tests hat die Drehzahlbegrenzung auf Grund eines Softwarefehlers im Regelkreis des Antriebes nicht gegriffen und der Motor hat zur Höchstdrehzahl beschleunigt, wobei es zu Schäden kam.

Nach erfolgter Reparatur und ausführlichen internen Tests wird die E-Lok dann voraussichtlich im Juli vor Ort vorgestellt werden können. Hierzu wird es eine separate Pressemitteilung geben.


Beteiligte Firmen

Projektförderung:
 
Logos gesamt