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Dorumer Moor

Moor oder Heide – was darf es sein?

Das Projektgebiet „Dorumer Moor“ deckt sich in großen Teilen mit den Abgrenzungen des gleichnamigen Naturschutzgebietes, welches wiederum Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 (FFH-Gebiet) ist.

In einer Senke innerhalb der eiszeitlich geprägten Cuxhavener-Bremerhavener Geest (Hohen-Lieth) konnte sich hier ein etwa 213 ha großer Moorkomplex, mit spezifischen Wasser- und Nährstoffhaushalt, einer moortypischen Vegetation und der dazugehörenden mooreigenen Fauna ausbilden. Aufgrund des fließenden Landschaftswechsels vom Hochmoor zu den sandigen Ablagerungen der Geest zeichnet sich dieses Gebiet insbesondere durch seine Strukturvielfalt aus.

Prägend sind die zentral gelegenen weiten Hochmoorflächen mit unterschiedlichen, mosaikartig verteilten, moortypischen Lebensräumen. Diese sind in weiten Teilen von Birken-Kiefern-Moorwäldern bestanden. Auf unbewaldeten Standorten, in ehemaligen Torfstichen und in Bereichen mit hohem Grundwasserspiegelbzw. auf bereits wiedervernässten Flächen finden sich Lebensräume wie naturnahes Hochmoor, Moorheide, Torfmoor-Schlenken und unbewaldete Übergangs- und Schwingrasenmoore. In den Übergangsbereichen zur Geest sind teilweise gut entwickelte Sandheiden vorhanden. Auf den Niedermoortorfen im Süden des NSG konnten sich Röhrichte, Weidengebüsche und vereinzelte Bruchwälder entwickeln. Hier fördert die Naturschutzstiftung die Heideentwicklung. In dieser Landschaft sind die Spuren der Eiszeit durch hügelige Ablagerungen, sandige Böden und mehreren Steinen und Findlingen zu sehen. Die vorgeschichtliche Ringwallanlage „Heidenstadt“ und die benachbarten Flächen sind Teil des Projektgebietes.

Dank des vielfältigen Biotopmosaiks welches sich eng verzahnt auf den trockeneren Bereichen der Geest bis zu den sehr nassem Hochmoorstandorten entwickeln konnte, zeichnet sich das Dorumer Moor nicht nur durch das vielseitige Landschaftsbild sondern auch durch die Vielzahl an Lebensräumen für unterschiedliche, teils seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten aus. Neben Bereichen, die wegen ihres hohen bestehenden Schutzwertes ohne weitere Einwirkungen erhalten werden sollen, weisen andere ein hohes Entwicklungs- oder Wiederherstellungspotential auf. Die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven entwickelt daher ein Maßnahmenkonzept, welches zunächst die Sicherung der Flächen durch Ankauf oder Austausch vorsieht, um anschließend Schutz, Erhalt und Entwicklung der gebietsprägenden Landschaftsräume durch konkrete Maßnahmen langfristig gewährleisten zu können.

Zusammenhang von hoher Bedeutung:

  • Regulierung des Wasserhaushaltes mit weitgehend unbeeinflussten Grund- und Stauwasserständen
  • Unterbindung der Entwässerung zur Stabilisierung des mooreigenen Wasserhaushaltes.
  • Anhebung des Grundwasserspiegels durch Anstau des Niederschlagwassers im Grabensystem und im Vorfluter
  • Regulierende Eingriffe in den Gehölzbestand insbesondere innerhalb jener Bereiche, welche auf Grund ihres moortypischen Charakters weitestgehend gehölzfrei bleiben sollen
  • Extensivierung der innerhalb des Gebietes liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen
  • Bestandslenkende Eingriffe zur Pflege und zum Erhalt der trockenen Sandheiden auf den nährstoffarmen Übergängen zu den randlich gelegenen Geestbereichen

 

Zusammengefasste Informationen zum Dorumer Moor, eine Anfahrtsbeschreibung und mehr finden Sie in unserem Flyer sowie der Kurzbeschreibung.