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Wittgeeste / Forst Falle

Wasser im Wald in alten und neuen Bachläufen

Das Fließgewässer „Wittgeeste“ hatte ursprünglich einen strukturreichen Verlauf. Im Bereich des Forstes Falle wurde sie jedoch bereits vor 1900 verlegt und begradigt. Die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven und die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) haben im Winter 2019/2020 gemeinsam im Forst Falle an der Wittgeeste einen vielfältigen Feuchtlebensraum wiederhergestellt.

Lage des Maßnahmengebietes im Luftbild (2018) und in der Kurhannoverschen Landesaufnahme (1764-69)

Die Maßnahmenfläche liegt im Waldgebiet zwischen dem ursprünglichen und heutigen Verlauf der Wittgeeste auf Niedermoorboden. Die grundwassernahe Fläche wurde um 1970 mit Erle und Esche aufgeforstet. Hierzu wurden sogenannte „Rabatten“ angelegt und Stichgräben zur Entwässerung gezogen. Die meisten Gehölze sind in den letzten Jahren jedoch durch die Phytophthora-Krankheit und durch das Eschentriebsterben abgestorben. Seitens der NLF war zunächst eine erneute Aufforstung der Niederungsfläche vorgesehen, letztlich fiel jedoch die Entscheidung zugunsten einer naturnahen Entwicklung.

Gemeinsam von NLF und Naturschutzstiftung wurde ein Konzept für den Bereich erarbeitet. Der alte Bachlauf der Wittgeeste liegt viel höher als das heutige Gewässer. Mit geübtem Auge konnte das trockene Bachbett aber in der Örtlichkeit wieder ausfindig gemacht werden. Nach den Baumaßnahmen sammelt er nun wieder die Niederschläge am Hang und führt zeitweise im Jahresverlauf Wasser. Alle Entwässerungsgräben wurden verschlossen und bevor das Wasser aus dem Altlauf zur heutigen Wittgeeste abfließt, sammelt es sich in einem großen Feuchtbiotop in der Niederung. Schon mit Abschluss der Baumaßnahmen steht das Wasser in der Niederung und lässt die zukünftige Entwicklung dieses Auenbiotops erahnen.

Um eine Auwaldentwicklung einzuleiten, wurden zusätzlich im Frühjahr 2020 durch die NLF Flatterulmen gepflanzt.

Die Maßnahmenfläche ist im Eigentum der NLF, die auch die dauerhafte Unterhaltung der Fläche trägt. Die Baumaßnahmen wurden von der Naturschutzstiftung finanziert.

Höhenkarte des Maßnahmengebietes: An der Hangkante ist der alte Verlauf der Wittgeeste zu erkennen. Die Niederungsfläche wurde mit Stichgräben und Wällen für die forstwirtschafltiche Kultur verändert. Der heutige Lauf der Wittgeeste ist mit einem Damm zur Niederungsfläche abgegrenzt.

Fotodokumentation

Am Hangfuß im Übergang zur Niederung waren noch Abschnitte der alten Wittgeeste in einem Auwaldrest (Bild 1 und 2) zu finden. Nach der Baumaßnahme (Bild 3) führt das Bachbett heute in der niederschlagsreichen Jahreszeit wieder Wasser (Bild 4). Bevor das temporäre Gewässer in die Wittgeeste abfließt, sammelt sich das Wasser in einem neu hergestellten Feuchtbiotop in der Niederung (Bild 5).