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Aktuelles

Eröffnung Beerster Wischen

Wir freuen uns, nach einer langen und anstrengenden Bauphase, die "Beerster Wischen" endlich wieder eröffnen zu können.

„Sich der Natur Nahe zu fühlen, ist für viele Menschen wichtig. Menschen mit Beeinträchtigungen auf körperlicher und/oder geistiger ebene bzw. hinsichtlich der Sinneswahrnehmung machen da keine Ausnahme. Vermutlich wären mehr von ihnen unterwegs, wenn sie wüssten welche Naturerlebnisse in welcher Weise für sie zugänglich sind.“ (Barrierefreies Naturerleben planen, EUROPARC Deutschland e.V.,2016)

 Projektfakten

  • Das Projekt "Beerster Wischen – Natur erleben für Menschen mit und ohne Behinderung" ist ein Projekt der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven in Kooperation mit der „Schule am Wiesendamm“ (Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und dem Beirat für Inklusion des Landkreises Cuxhaven
  • Die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven ist seit 2004 Eigentümerin dieses ca. 3 ha großen Grundstücks in der Niedermoorlandschaft. Im Jahr 2006 wurde hier bereits eine Naturerlebnisanlage mit Holzsteg errichtet, die im Jahr 2021 aufgrund akuter Baufälligkeit gesperrt werden musste. Die Baumaßnahmen für den Neubau haben im Jahr 2022 begonnen.
  • Geleitet und fachlich gesteuert wurde das Projekt von Frau Gudrun Heckemeier (Naturschutzstiftung Landkreis Cuxhaven)
  • Begleitet wurde die Planung seit 2018 von einer aktiven Arbeitsgruppe mit Vertretern aus dem Inklusionsbeirat, Lehrkräften der „Schule am Wiesendamm“, dem Schäfer Herrn Thomas Reinecke aus Steinau und weiteren Fachleuten.

 Projektbeschreibung

Die Beerster Wischen sind die feuchten Niedermoorwiesen von Bad Bederkesa.

Das Grundstück „Beerster Wischen“ ist ein abwechslungsreiches Areal aus Grünland mit Weidensäumen, Teichen und Brachflächen. Dieser kleinräumige Wechsel sorgt für ein abwechslungsreiches Landschaftserleben. Das Grundstück ist öffentlich zugänglich und wird von Anwohnern, Spaziergängern und Touristen frequentiert. Die Hauptnutzung erfolgt jedoch durch die benachbarte „Schule am Wiesendamm“, die sich freut, den Steg nach der Neugestaltung nun wieder für Kurzspaziergänge und für Draußen-Unterricht nutzen zu können.

Ansicht Eingang Steg  Ansicht Stühle und Steg

Da alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, die Natur hautnah zu erleben, errichtete die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven diesen 150 Meter langen Bohlensteg als barrierefreien Zugang zu den extensiven Feuchtwiesen und Teichen. Mit Hilfe eines Wasserschöpfers und zwei Archimedischen Schrauben kann Wasser befördert und das Leben in und am Wasser mit allen Sinnen erfahren werden. Bei der neuen Anlage sind die Erlebnisstationen so ausgerichtet, dass mehrere Personen am gleichen Ort tätig werden können (z.B. Schülergruppen). Leicht verständliche Informationen zu den örtlichen Biotopen, Pflanzen und Tieren ergänzen dieses Naturerlebnis.

Archimedische Schraube

Gemäß dem Leitbild der Schule am Wiesendamm „Wir leben, lernen und arbeiten gemeinsam in einer Atmosphäre von gegenseitiger Achtung, Anerkennung und Akzeptanz“ wird das Areal gemeinsam mit der Naturschutzstiftung gestaltet, z.B. in Form von Nistkästen und Insektenhotels. Feuchtwiesenpflanzen werden durch die Schüler angesät und ausgepflanzt. Auch der Bau eines Barfußpfades ist angedacht.

Seit 2019 hat der Schäfer Thomas Reinecke aus der Nachbargemeinde Steinau die Wiesenfläche gepachtet, beweidet die Flächen mit seinen Schafen und arbeitet in individueller Absprache mit der Schule zusammen. Die Tierhaltung ist ein zentraler Baustein des neuen Konzeptes. Der Steg führt die Besucher mittig durch die Schafweide, die Tiere können bis direkt an den Steg herantreten.

Schafe Scottish Blackface  

Um den Schafen bei ungemütlicher Witterung einen Unterstand zu bieten und den Schülern der Schule am Wiesendamm einen noch engeren Kontakt zu den Tieren zu ermöglichen, ist auf dem Gelände ein barrierefreier zugänglicher Schafstall errichtet worden. Durch den Umgang mit Tieren wird Kindern in einmaliger und indirekter Weise die Möglichkeit eröffnet Kompetenzen in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen zu entwickeln und zu stärken.

Für die Beweidung wurde das gesamte Gelände an seiner Außengrenze mit einer wolfsabweisenden Zäunung eingefriedet.

 Umgesetzte Maßnahmen

Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  1. Barrierefreier Stegbau auf 150 m Länge mit 4 Plattformen, Gründung überwiegend auf den alten Robinienpfählen, Unterkonstruktion aus Stahl, Stegbelag aus rutschfesten Rosten aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Geländer aus Holz, Radabweiser als Leitelemente für Sehbehinderte
  2. Neubau eines Kontakt-Schafstalls mit barrierefreier Zugänglichkeit
  3. Wolfsabweisende Einfriedung des 3 ha großen Areals
  4. Einrichtung von großen 4 Erlebnis-Stationen (rollstuhlgerecht) zu den Themen
    1. Barrierefreier Kontakt-Schafstall, zugänglich für Schulklassen
    2. Entdecken von Wassertieren (2 Archimedische Schrauben, 2 Beobachtungs-Wasserbecken)
    3. „Moorbaden“ (Ort der Ruhe, 2 Drehsessel, QR-Codes Vogelstimmen)
    4. Wasser schöpfen, Kraft des Wassers (Kran zum Schöpfen von Wasser, steuerbare Wasserrinnen, Wasserrad)
  5. Beschilderung der Naturerlebnisanlage mit Texten z.T. in einfacher Sprache, eingelesenen Vorlesetexten und Naturgeräusche über QR-Code für Nicht-Leser und Sehbehinderte.
  6. Spielerisches Memory „Tierkinder im Wasser“
  7. Neuanlage eines Teiches
  8. Umpflanzung von typischen Niedermoorpflanzen zur Ansiedlung auf den Feuchtstandorten (u.a. Sumpf-Schwertlilie, Fieberklee)
  9. Ansaat Kräutermischung Feuchtgrünland

Die Erlebniselemente sind für die spielerische Arbeit in Gruppen (kommunikatives Spielen) angelegt und für Rollstuhlfahrer zu bedienen. Spielgeräte und Sitzgelegenheiten berücksichtigen Platz für Rollstühle und Rollatoren (unterfahrbare Tische, Freiplätze).

 Beteiligte Firmen

 Finanzierung